
Beemster, 12. Januar 2021 // Bei Beemster steht Nachhaltigkeit ganz oben auf der Agenda. Schritt für Schritt arbeitet die Käsereigenossenschaft aus Beemster, Noordholland, seit Jahren aktiv daran, die Wertschöpfungskette von der Kuh bis zum Käse immer nachhaltiger zu gestalten, für Tiere, Menschen und Umwelt. Einer der Schwerpunkte ist eine möglichst genossenschaftsweite Weidehaltung für die Milchkühe. Bereits seit fast 20 Jahren (seit 2002) unterstützt die Erzeugergemeinschaft ihre Milchviehhalter aktiv mit Prämien, Wissen, Motivation und Begleitung in der Weidehaltung, damals als erste in Europa. Sie ist damit Vorbild für die niederländischen Milchverarbeiter, welche mittlerweile fast alle diese Arbeitsweise übernommen haben. Die Überzeugung und konsequente Ausrichtung steckt der Käsereigenossenschaft in den Genen. Gepaart mit der inzwischen langjährigen ihrer Bauern erweist sich jedes Jahr erneut die kraftvolle Wirkung dieser Philosophie, so auch in der vergangenen Weidesaison, denn:
Beemster Milchkühe sind Weidegang-Champions
Auch 2020 waren die Beemster-Kühe wieder nachweisliche Outdoor-Fans: Rund 96% der Milchhöfe der kleinen Erzeugergenossenschaft hielten ihre Milchkühe gemäß den Anforderungen der landesweiten Norm für Weidegang (120 Tage à 6 Stunden) draußen. Die durchschnittliche Dauer bei Beemster lag dabei bei 185 Tagen mit je 10 Stunden. Die Bauern lieferten hiermit einen extra Beitrag zur Verringerung von Stickstoff. Mit dieser Leistung dürfen sie sich als niederländische Weidegang-Champions fühlen, denn landesweit liegt die Quote für vollständigen Weidegang der Milchkühe bei 77,5%.
Extremes Wetter
Die vergangenen Jahre zeichneten sich vor allem durch trockene, heiße Sommer aus, eine Herausforderung für Weidegang. Beemster-Kühe stehen so oft wie möglich auf den Weiden, doch nur, wenn das Wetter es zulässt. Hitzestress wird auf diese Weise bestmöglich vermieden. Indem sie nachts weiden lassen, das Land beregnen oder das frische Gras genau rationieren, gelingt es den Milchbauern, den Weidegang gut am Laufen zu halten.
Früh geübt ist gut gelernt
Auch das Jungvieh wird von den Beemster-Milchviehhaltern aktiv geweidet, denn was die Tiere in ihrer jungen Lebenszeit lernen, bringt sie später wortwörtlich auf den Geschmack von frischem Weidegras. Hiervon profitieren die Tiere, sobald sie im Alter von rund zwei Jahren zur vollwertigen Milchkuh werden. Die Mehrheit der Beemster-Milchhöfe schickt ihr Jungvieh demnach auf die Weide – früh übt sich eben.